10.12.2022 - Und Abflug

Vorausplanung

Viele haben bei unserem letzten längeren Urlaub weiter weg schon schief geschaut, als wir ihnen gesagt haben, dass wir noch nichts gebucht hätten. Aber so spontan läuft das bei uns meistens ab. Erst wird die Zeit und der Ort fixiert, dann passiert lang nichts und die Detailplanung erfolgt dann meist im Flugzeug oder sogar erst unterwegs - nach dem Motto: bleiben wir noch eine Nacht oder fahren wir morgen weiter? Wir bleiben gerne flexibel und bleiben auch spontan dort etwas länger, wo es uns gefällt. Normalerweise buchen wir außer die Flüge, das Mietauto und das erste Hotel auf einer Reise meistens so gut wie nichts vor.

Nur dieses Mal ist alles anders. Ein halbes Jahr vorher sind die Flüge und das Mietauto fix, zwei Monate vorher auch die Hotels. Natürlich ist das für viele nicht früh, aber für uns schon! Warum ist es dieses Mal anders? Wir reisen während und rund um Weihnachten und die Neuseeländer urlauben um diese Jahreszeit gerne selbst in ihrem eigenen Land, Touristen sowieso. Außerdem ist die Einreise nun nach längerer Pause wieder gestattet - Stichwort Corona - und daher bestimmt auch einiges los. So ist es ratsam, vorher zu buchen, um bei gewissen "Hot spots" - sofern man das auf einer Insel mit circa einer Million Einwohner überhaupt sagen kann - noch ein Quartier zu bekommen. Wir wollen ja nicht jeden Tag extra weit zu unsere Wanderungen bzw. Touren hinfahren müssen.

A propos vorausschauend: natürlich haben wir uns schon etwa ein halbes Jahr vor dem heutigen Abflug um alle Reise-, Corona- und Immigrationsformalitäten gekümmert. Zu den wenigen Einreiseformalitäten gehört, dass wir ein NZeTA-Formular mit dem sperrigen Namen "New Zealand Electronic Travel Authority" online beantragen, bezahlen und danach die Bestätigung erhalten, dass wir nun "authorized to travel to New Zealand", also berechtigt nach Neuseeland zu reisen sind. Da wir als EU-Staat zu den sogenannten "Waiver"-Staaten gehören, ist die Beantragung eines eigenen Visums nicht erforderlich.

Die Realität

Am Flughafen Wien gehen wir schnurstracks einchecken. Die Dame am Emirates-Schalter will wissen, wo unser Visum ist. Wir geraten in Verlegenheit - so etwas haben wir nicht! Ein anderer Fluggast heute hätte es aber vorweisen können. Verweise auf den Wortlaut des Dokuments bewegen die Frau dann wenigstens, einen Kollegen per Telefon zu rufen. Wir sollten doch bitte in der Zwischenzeit beiseite treten und warten. Ich rufe die Neuseeland-Webseite auf, Raphaela installiert eine offizielle Neuseeland-App. Die Dame kennt sich ja sicher aus, der Fehler muss eindeutig auf unserer Seite liegen. Aber auch die "Last Minute"-Recherche auf unseren Handys ergibt, dass die Immigration-Dokumente zwar ausgefüllt werden müssen, aber erst bei Ankunft im Land. Mittlerweile dämmert es mir, dass die Dame einfach keine Ahnung bzw. einfach Unrecht hat. Dann kommt endlich der Aufruf der Dame, wieder zu ihr zu kommen. Sie meint nun, dass unsere Reisefomalitäten doch ausreichen würden. Erleichterung auf Seiten Raphaelas macht sich breit, Verärgerung über die Inkompetenz der Dame meinerseits.

Na, jetzt noch ab durch den Security-Check und wir warten auf den Einstieg ins Flugzeug.

Da sich das Flugzeug im Nacht-Modus befindet, sehen wir Sterne.

Auf dem ersten Flug bemühe ich mich, nicht zu schlafen, das mache ich erst im nächsten. Die Zeit vergeht mit Spielen am Board-Entertainment und Lesen recht rasch.

Dubai von oben

Um etwa 04:00 Ortszeit in der Heimat kommen wir in Dubai an. Das Gate für den Anschlussflug ist uns noch nicht bekannt, da es auf den Displays - weil zu weit in der Zukunft - noch nicht ersichtlich ist. Raphaela meint jedoch, dass es ein "B"-Gate sein muss, weil sie das am Display des letzten Fluges so gelesen hat. Wir suchen uns also einen Platz mit Aussicht auf die Anzeige und warten. Witzigerweise sitzen wir, wie sich später herausstellt, am benachbarten Gate unseres geplanten Abflugs. Dann sehen wir auch schon unser nächstes Flugzeug, einen Airbus A380. Damit sind wir beide noch nicht geflogen. Am Dubaier Flughafen ist das Flugzeug allerdings keine Seltenheit, Raphaela hat schon bei der Ankunft einige gesehen.

Der Umstieg um 07:00 Abflugsorts-Zeit in das Flugzeug nach Sydney gestaltet sich problemlos. Bis wir das nächste Essen bekommen, habe ich schon ziemlich Hunger. Da ich jetzt schon die Nacht durchgemacht habe, gehe ich nach dem Essen gleich schlafen. Ich war jetzt 26 Stunden am Stück wach. Für Ärzte wahrscheinlich öfters der Alltag, für mich jedoch nicht.

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