15.12.2022 - Christchurch 2

Nachdem wir alle unsere Sachen gepackt haben, wartet K. schon unten auf der Straße im Auto auf uns. K. ist wirklich ein Schatz und kümmert sich so nett um uns, obwohl sie als Künstlerin um diese Jahreszeit extrem viel zu tun hat. Sie ist schon da und erst sehen wir sie gar nicht! Nachdem wir unser Gepäck in ihr Auto geladen haben, geht es Richtung Flughafen. Nein, nein, wir wollen nicht wieder heimreisen, dafür ist es noch zu früh. Wir wollen unser Mietauto vom Flughafen abholen. Das klappt auch reibungslos und wir nehmen es nach kurzer Inspektion in Betrieb. Zur Art des Autos werde ich in einer der nächsten Einträge etwas sagen, heute geht es mehr um unsere Weiterreise.

Aufbruch

Wir verlassen Christchurch und es geht vorbei an grünen Wiesen, vielen Kühen und noch viel, viel mehr Schafen. Natürlich ist Neuseeland das Land der Schafe, doch die Menge ist auf diesem flachen Teil der Südinsel schon deutlich größer als auf der Nordinsel.

Steampunk

Unser erster längerer Stopp ist Oamaru, die sogenannte "Steampunk Town". Die Architektur ähnelt eher einer Westernstadt, da die Häuserlinie entlang einer sehr breiten Allee aufgefädelt ist. Im Ort gibt es das "Steampunk Headquarter", wo man allerlei kunstvoll gestaltete Objekte bis hin zu komplett umgebauten Bussen oder Lokomotiven sowie Räume sehen kann, alles ganz im Viktorianischen Stil gehalten, gepaart mit einer Technologieentwicklung, die es nie gegeben hat, unter anderem weil Jules Vernes mit seinen Einschätzungen bezüglich der Technologieentwicklung nicht recht behalten hat.

Was für eine Zukunft das gewesen wäre - ignorieren wir einmal die CO2-Emissionen

Sei es wie es sei, als wir um knapp vor 16:00 vor den Toren stehen, finden wir, oh Schreck, heraus, dass das Steampunk-Ausstellung in dieser Minute zusperrt. Das ist natürlich ärgerlich, aber die Reise war nicht um dieses Ereignis herum geplant - weil dann hätte ich besser geplant!

Es ist jetzt schon nach 16:00 und viele Lokale sind jetzt bis am Abend oder zumindest bis um 17:00 geschlossen. Glücklicherweise finden wir doch noch ein Lokal, das uns um diese Zeit Essen serviert.

Eine runde Sache

Da wir heute viele Kilometer, etwas über 400 abspulen werden, ist nicht viel Zeit für ausführliche Besichtigungen. Wir halten dennoch bei den Boulder Rocks in der Nähe von Moeraki. Die Boulder Rocks sind kugelrude Steine mit etwa einem Meter Durchmesser, die in einem Zeitraum von etwa vier Millionen Jahren entstanden sind. Sie befinden sich auf einem Sandstrand und liegen dort wie überdimensionale, bis zu Hälfte eingegraben Murmeln in der Gegend herum. Wir sind bei Ebbe am Strand und so können wir auf fast alle hinauf steigen.

Überblick

Danach geht die Fahrt weiter zu einem südlich von Moeraki gelegenen Leuchtturm, der auch Zugang zu einer Brutstätte für eine Pinguinart bietet. Leider hat die Hinweistafel recht gehabt, auch diese Location hat zwei Stunden früher geschlossen als im Reiseführer beschrieben war. Nein, letzterer ist erst ein Jahr alt, anscheinend sind die Öffnungszeiten saisonal anders oder haben sich erst kürzlich geändert. Die Fahrt zum Leuchtturm selbst ist jedenfalls schon ein kleines, pittoreskes Erlebnis für sich. Es ist so schön warm in der Sonne, Rosamunde Pilcher hätte hier sicher Inspirationen für ihre Romane gefunden. Die erste zugegebenermaßen harmlose 'Gravel Road' auf Neuseeland hätten wir damit auch erledigt.

Auf dem Weg zum Leuchtturm kommen wir bei malerischen Buchten und Stränden vorbei

Schließlich fahren wir ohne Umwege zu unserem nächsten Motel in Dunedin (englisch gesprochen "done-eee-den") und kaufen in der Stadt noch ein paar Lebensmittel für ein kaltes Abendessen ein. In dem Motel heute bleiben wir heute nur eine Nacht, weil wir es uns nur als Zwischenquartier dient. Nach einem kalten Abendessen fallen mir schon wieder um 22:30 die Augen zu. Die Zeitumstellung ist also noch lange nicht vorbei...mein Körper sieht die neuen Tages- und Nachtzeiten wohl, allein ihm fehlt der Glaube.

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