14.12.2022 - Christchurch 1

Grün

Wir wachen nach zehn Stunden wesentlich erholter auf. Nach einem Frühstück mit Müsli, Obst und Toast sieht die Welt auch auf dieser Seite der Scheibe schon viel besser aus.

Um 11:00 holt uns komfortablerweise K. wieder ab und spielt heute unseren Touristenführer. Das ist schon sehr praktisch. Sie führt uns durch die Stadt hindurch Richtung Bucht Taylor's Mistake. Viele der Bauten in Christchurch wirken sehr neu und sind es wohl auch. Das Erdbeben 2011 hat wohl seine Spuren hinterlassen und das sieht man auch, selbst ein Jahrzehnt danach. Viele Grundstücke sind nicht mehr bebaut - und das in der Innenstadt.

An den Hängen über dem Meer vor Taylor's Mistake gibt es einige sehr hübsche Häuser, mit liebevoll gestalteten Gärten. Das ist sicher keine billige Gegend hier. Am Strand von Taylor's Mistake angekommen, parkt K. ihr Auto und wir beginnen gemeinsam unseren Spaziergang Richtung Godley Head.

Aussicht bei Taylor's Mistake

In der Boulder Bay beobachten wir die Tanker und Frachtschiff weit draußen am Meer und machen Pause in einer Bucht am Strand, wo die Gesteinsschichten von schwarz in rot abwechseln.

Lyttleton

Nach dem Rückweg steigen wir wieder ins Auto ein und fahren Richtung Lyttleton. Auf dem Weg halten wir an einem schönen Aussichtspunkt auf der Sumner Road, wo wir das mittlerweile von der Sonne beschienene und damit türkisfarbene Meer und die grasigen Hügeln und ihren vereinzelten Häusern begutachten können.

Aussichtspunkt bei Sumners Bay

In Lyttleton angekommen bestätigt sich K.s Vergleiche mit Wellington, natürlich viel kleiner. Es ist hügelig, unten gibt es einen Frachthafen, wo auch einige Schiffe vor Anker liegen und es kommt die Sonne heraus. Wir suchen gleich einmal ein Café für eine Pause. Das ist nicht so einfach, denn K.s Favorit ist geschlossen, selbst der Plan B hat noch zu, da wir anscheinend zu früh dran ist, wenn man das bei 15:30 so sagen kann. Dann werden wir fündig und können uns so mit einem Kaffee bzw. Tee stärken und ausführlich plaudern. Wir erfahren einige Schmankerln der neuseeländischen Kultur, wie etwa dass die Sommerferien zwei Monate dauern - aber hier von etwa Dezember bis Februar dauern. Dass die Neuseeländer zwar Linksverkehr haben, aber das metrische System verwenden wusste ich zwar, nicht aber, dass die Körpergröße in Fuß angegeben wird!

Ein altes Haus

Nachdem uns K. bei unserem Quartier abliefert, gönnen wir uns uns eine kurze Erholung auf der Couch in unserem Zimmer. Per E-Mail rufen wir uns ein Taxi, damit wir K.s Abendessenseinladung folgen können. Als wir ins Taxi einsteigen, versichert sich der Taxifahrer, dass er eh zum richtigen Ziel fährt. Er sagt einen Straßennamen, den ich als den richtigen deute und wir fahren los. Ich kann mich orientieren und meine Position per GPS überwachen und so rechtzeitig eingreifen, sollte die Fahrt in die entgegengesetzte Richtung erfolgen. Aber soweit passt alles. Dann will er schon fast stehen bleiben, doch ich sage ihm, dass wir noch nicht da seien. Als ich die Straße von K. wiederhole, klärt sich das Missverständnis auf - er hat von der Zentrale, die zu seinem Bedauern nach Wellington auf der Nordinsel umgezogen ist, den falschen Zielnamen erhalten. Die Mitarbeiter in der Zentrale kennen Christchurch nicht, und daraus resultieren öfters Probleme. Als ich ihm den Screenshot vom Web Formular zeige, wo ich Start und Ziel schriftlich eingeben musste, ist auch er sprachlos, wie denn seine Zentrale meinen Transport dermaßen falsch kommunizieren konnte.

Nun sind wir ja doch bei K.s Haus angelangt und wir werden sofort mit offenen Armen empfangen. Auch zwei Mitbewohner, ein Paar, wo er Amerikaner und sie Malayin ist, lernen wir kennen. Außerdem erhalten wir nicht nur eine Führung durch den Garten, wo wir Himbeeren und Erdbeeren aus eigenem Anbau zur Verkostung stehen, nein, wir durfen auch die Kunstwerkstätte sehen, wo K. ihre kleinen und großen Kunstwerke herstellt.

K.s schönes Haus aus den 50er Jahren
K.s schönes Haus aus den 50er Jahren

K. tischt uns dann einen riesigen Topf Pasta auf, den wir zu fünft verputzen. Der Abend klingt bei Bier und netten Gesprächen auf der Couch aus. Per von K. gerufenem Taxi geht es schließlich wieder ins Quartier zurück.

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