Franz Josef 2

Containderdorf

Heute wachen wir wieder gut erholt in unserem abgestellten Containerfriedhof...äh Motel auf. Diese Gebäude wirken alle so, als ob sie Bruce Lee in der Zeit eines Wimpernschlags dem Erdboden gleichmachen könnte. Es ist außerdem einfach zu lustig, wenn vor dem Fenster das eigene Auto steht. Das wird Autofanatikern sicher gut gefallen, ich finde es einfach amüsant.

See und Meer

Zuerst fahren wir ein kurzes Stück in die "falsche" Richtung, um uns den See "Lake Matheson" anzuschauen. Der ist angeblich genau dann sehenswert, wenn das Wetter schön ist und die Gletscher im Hintergrund zu sehen sind. Na, bei unserem in der Tat großen Glück können wir genau das tun!

Nachdem wir unsere Fotos gemacht haben und wieder zurück nach "Franz Josef" fahren wollen, hüllen sich die Berge wieder in Wolken, wie sie es hier öfter zu tun pflegen, auch wenn sonst überall wie gerade eben die Sonne scheint.

Ein bisschen später am Vormittag fahren wir eine Stichstraße hinaus zum Meer, denn dort gibt es die "Okarito" Lagune, samt einem verschlafenen, winzigen Örtchen. Beim Meer angekommen, sehen wir, wie riesig der Strand ist. Fischer können hier ganz stilecht mit ihren Pickups direkt über den Strand fahren.

Als es schon nach Mittag ist, wollen wir auf der Weiterfahrt unsere Mittagspause irgendwo am Strand einnehmen. Doch leider macht uns der starke Wind hier an der Westküste einen Strich durch die Rechnung. Wir sehen, dass es im Ort "Ross", wo wir dann vorbeifahren, einen kleinen See gibt, inklusive kleinem japanischem Garten. Es geht auch hier ein ziemlicher Wind, aber das ist auf der Westküste wohl Standard, wie auch die windgepeinigten Bäume anzeigen.

Das türkise Wasser

Unser letzter Stopp heute ist "Hokitika", wo es eine Art Klamm gibt, wo das Schmelzwasser sich seinen Weg durch den Felsen gegraben hat.

Today's special: Sandflies. Raphaela badet sich vor dem Spaziergang in Insektenmittel, das wir gegen die "Sandflies" gekauft haben. So lange wie das dauert, hätte ich ein kleines Nickerchen machen können. Nachher riecht Raphaela wie damals meine alte Englisch-Lehrerin. Nein, das ist nichts Gutes. Es ist derzeit eh etwas bedeckt und ich trage einfach meine lange Wanderhose, womit die Größe der menschlichen Zielscheibe reduziert wird. Die Sandflies sind schon Biester, ähnlich wie unsere Moskitos, aber mit kleinen Unterschieden, wie Raphaela herausgefunden hat. Sie sind nur Tag-aktiv, in der Nacht sehen sie nichts und stellen ihren Flug ein! Man muss also nur die Dämmerung überleben. Außerdem ist es interessant, dass man nach einer gewissen Attackenanzahl nicht mehr so stark reagiert und die Immunantwort des Körpers zurückgeht. Nur dafür reicht unser Urlaub nicht, es scheinen etwa 10000 Stiche dafür notwendig zu sein. Danke, aber nein danke.

Die Schlucht ist weder sonderlich steil oder eng, es geht vielmehr um das Wasser, das hier drinnen fließt. Es ist durch und durch türkis, in allen Farbschattierungen!

Da die Sandflies hier wirklich zahlreich sind, retten wir uns nach dem Spaziergang ins sichere Auto. Fenistil hilft ganz gut, um dem Juckreiz Einhalt zu gebieten.

Einen letzten geplanten Abstecher zum See "Lake Brunner" sparen wir uns, damit die heutige Etappe nicht zu lange wird. Heute Abend checken wir in einem Bed and Breakfast in Greymouth ein, das ist einmal etwas Neues in diesem Urlaub. Die Besitzer sind ein älteres Ehepaar, die sogar 21 Hennen haben und Pflanzensetzlinge verkaufen. Ich frage, wo sie die Eier loswerden und Rosie meint, dass das kein Problem sei - sobald das Hinweisschild draußen stehe, sind sie im Nu verkauft. Rosies Lokaltipp folgen wir und Essen sehr gut - Raphaela isst Hühnerpasta mit Kürbis und ich einen Lachs, sehr gut zubereitet.

Copyright 2022 by Raphaela and Markus