Greymouth

Fahrt an der Küste

Unsere Quartierfrau erzählt uns, dass sie bald auf Urlaub fahren wird, es ist ja bald richtig Sommer. In der Garage steht ein Campinganhänger, mit dem sie dann Neuseeland unsicher machen wird. Sie haben früher auch Europa mit dem Camper bereist erzählt sie uns.

Nach dem Frühstück, dass sie uns zubereitet, geht es auch schon los auf unserer Fahrt Richtung Norden. Auf dem Weg Richtung der Stadt "Westport" wollen wir noch einige Sehenswürdigkeiten der Natur abklappern. Heute ist es sehr bewölkt und ehe wir uns versehen, fängt es auch an zu regnen. Der Wetterbericht hat bis Nachmittag etwas Regen vorausgesagt, also schauen wir, wie es hier wirklich wird. Da die Straße an der Westküste der Insel entlang führt, gibt es oft die Möglichkeit, am Straßenrand stehen zu bleiben und sich kurz etwas anzuschauen.

Wir sehen ein paar wirklich schöne Buchten, wie zum Beispiel bei "Moutukiekie", wo ein paar einzelne Felsen meist etwas weiter draußen vor der Küste im Wasser stehen,. Mit dem Wind und den kreischenden Möwen kommt echtes Meer-Feeling auf, es ist ja recht warm. Wenn uns unser Spaziergang länger vom Auto wegführt, dann nehmen wir einfach unsere Schirme mit, denn erstens ist es so weniger heiß als mit einer Regenjacke und wir können so der Kamera ein gutes Dach bieten.

Der nächste berühmte Stopp sind die sogenannten "Pancake"-Rocks. Das sind Felsen, deren Schlichtung horizontal sichtbar verläuft, also geschichtete Palatschinken darstellen, daher der Name. Diese Felsformation ist hübsch anzuschauen. Oh, und dann entdecken wir aus der Ferne vermutlich ein paar Delfine, weil Wale werden es ja wohl nicht sein.

Die Pancake-Rocks an der Westküste

Ein paar Kilometer weiter schauen wir auch noch auf anraten unserer Quartierfrau den "Truman Track" an, wo wir eine schöne felsige Bucht mit allerlei nette Details wie einen Mini-Wasserfall entdecken.

Felsen beim Truman Track

Die Felsen sind oft zur Hälfte mit bläulichen Flecken überzogen, die sich beim genaueren Hinsehen als dicht an dicht gereihte, Cent-Stück-große Muscheln entpuppen. Dass das eben keine Gesteinsfärbung ist, sieht man erst, wenn man nahe dran steht. Das können wir auch nur beobachten, weil wir nahe an der Ebbe dran sind.

Nach ein paar weiteren Stopps und einem Einkauf fürs Mittagessen in "Westport" fahren wir noch zu einem Leuchtturm nahe bei "Cape Foulwind" und dann weiter zur etwas südlich gelegenen Seelöwenkolonie. Man sieht schon ein paar Seelöwen, nur haben sie Badehosen oder ähnliches an und entpuppen sich als Menschen. Das Wetter ist an der Küste schon wieder sonnig, nur in den Bergen halten sich wie so oft die Wolken. Unser mitgebrachtes Mittagessen am Strand wollen ein paar freche Möwen sabotieren, es gelingt ihnen aber nicht. Als wir ihre frechen Annäherungsversuche mit dem Bewurf von Zahnstocher-großen Hölzern auf die Querulanten quittieren, entpuppen sie sich als grenzenlose Optimisten bzw. Realitätsverweigerer und versuchen sich die vermeintlichen Leckerbissen zu holen - was für dumme Viecher!

Weiter nach Saint Arnaud

Aber all das hilft nichts, wir entfernen uns nun mit dem Auto von der Küste und fahren wieder Richtung Osten ins Zentrum der Insel. Wir haben ja noch gut zwei Autostunden zu fahren. Es geht den "Buller River" flussaufwärts.

Dieser ist sehr hübsch anzuschauen, denn er ist zur Abwechslung einmal nicht türkis, sondern tiefgrün. Er ist sehr schmal und tief. Die Steine am Grund kann man trotzdem sehr gut erkennen, da er sehr, sehr ruhig dahin fließt. Mein größter Kritikpunkt ist der, dass man so einen schönen Fluss viel besser vermarkten könnte. Denn wenn wir das eine oder andere Mal an einer Parkbucht oder einem Rastplatz halten, können wir nicht einmal von der Böschung hinunter sehen, so zugewachsen oder uneinsichtig ist hier alles.

Einer der seltenen Blicke auf den Buller River

Und das ist echt schade. Lediglich bei der "Buller Bridge", der längsten Hängebrücke Neuseelands, können wir einen der seltenen Blicke auf den Fluss erhaschen. Über die Hängebrücke können wir jedoch nicht gehen, da das gesamte Areal geschlossen und außerdem Video-überwacht ist.

So fahren wir zu unserem nächsten Quartier, der "Alpine Lodge" im Ort "Saint Arnaud". Der Stil des Hotels hat eine ziemlich große Ähnlichkeit mit dem heimischer Berghütten. Das Hotel wurde 1984 erbaut und man merkt, dass es ist ein bisschen in die Jahre gekommen ist. Im Restaurant entdeckt Raphaela eine Tiroler Flagge und der Manager kennt den Unterschied zwischen Deutschland und Österreich. Obwohl wir keinen Tisch reserviert haben, bekommen wir trotzdem noch ein Abendessen. Hervorzuheben ist sicherlich die zarte Ente, die exzellent mit Babykarotten und Erdäpfelpüree zubereitet ist. Da wir uns morgen wieder ein bisschen sportlich betätigen wollen, gehen wir dann bald ins Bett.

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