Dunedin

Dunedin von oben

Als wir beim Frühstück sitzen spielt es pausenlos diese Fahrstuhlmusik, aber immer in Form von Weihnachtsliedern. Es ist recht leise, daher kann man es getrost ignorieren. Aber dann kommt ein Hip Hop-Lied und es ist fast zuviel gesagt, dass das eine willkommene Abwechslung ist. Doch dann erkennen wir, dass es ein Hip Hop Lied mit Weihnachtsbezug ist. Sachen gibt's...

Heute wollen wir noch ein bisschen die Gegend von Dunedin erkunden, daher fahren wir nicht ganz bis zum Ende des Fjords bei Harrington Point hinaus, sondern suchen uns einen malerisches Ziel ein bisschen näher zur Stadt, einen Aussichtspunkt auf der Highcliff Road. Wir sind also auf der Otago Peninsula unterwegs. Mit dem Auto am "Viewpoint" angekommen, ist der Blick wirklich traumhaft. Wir erspähen ein War Memorial und gehen zu Fuß hinauf. Der Weg ist eng und das Gras blüht so stark, dass der Pollen regelrecht staubt, wenn man an den Pflanzen ankommt. Egal, der Blick rechtfertigt den kurzen Spaziergang.

Ein Kriegsmonument und die Aussicht über die Ausläufer von Dunedin

Als wir wieder beim Auto sind muss ich niesen und zwar recht oft. Was soll ich sagen, die Autofahrt ist von vielen Niesern und Taschentüchern geprägt. So eine starke allergische Reaktion habe ich seit vielen Jahren nicht erlebt. Jetzt verstehe ich, warum K. bei unserem Spaziergang vorgestern vorsichtshalber ein Antihistaminikum eingeworfen hat. Der Pollen mancher Blüten ist ja heftig.

Das Loch im Felsen

Als nächstes Ziel haben wir Jacks Blowhole an der Südostküste auserkoren. Dort kommen wir nach zweistündiger Fahrt gut an und auch meine Nase hat sich etwas beruhigt. Die Attraktion selbst ist ein Loch in einem küstennahen Felsen. Klingt erst einmal nicht besonders spannend. Durch diesen "Tunnel" wird das Meerwasser 200m weit ins Landesinnere gespült, um dort in einem riesigen Loch (dem Blowhole) wieder ans Tageslicht zu kommen. Je nach Gezeiten und Wetter gischtet das Wasser im besten Fall in einer Fontäne nach oben. Bei uns donnert das Wasser zwar lautstark gegen die Felsen, aber es schwappt nicht hoch. Wie immer ist es die Landschaft ringsherum, die vielmehr das eigentliche Highlight ist.

Das Wasser spritzt heute nicht wirklich hinauf, es donnert nur leicht von unten herauf.

Wir fahren weiter Richtung Te Anau (englisch gesprochen: teeano), unserem heutigen Ziel. Die Landschaft ist mittlerweile vollkommen von Schafen dominiert, Häuser, geschweige denn Dörfer sind hier spärlich gesät. Ein mögliches Indiz für die Einsamkeit dieser Gegend: Einmal fahre ich an einem Mann auf einem Rasentraktor vorbei und blende ihn nach dem Vorbeifahren sofort aus. Raphaela meint, dieser habe mich gegrüßt, ernsthaft!

Weil wir nicht den selben Weg von Jacks Blowhole zurück zur Hauptstraße nehmen wollen, fahren wir ein Stück Schotterstraße. Jedes Fahrzeug hinterlässt eine Staubwolke, die von der Weite eher einem Brand ähnelt, finden wir.

Kein Brand, nur Staub!

Lokalkolorit

Wir kommen nach einiger Fahrerei dann gut in Te Anau an, wo wir morgen die Schifffahrt auf einen der berühmtesten Fjorde Neuseelands machen werden.

Das Wetter wird morgen schlechter werden als bis jetzt, mit Regenfällen. Da es heute schon am Abend immer wieder regnet, suchen wir unsere Regenjacken heraus, um damit zum nahegelegenen Lokal zu gehen. Nur wo ist meine? Ich suche und suche und finde sie einfach nicht. Irgendwie habe ich es geschafft, meine tolle neue Regenjacke nicht dabei zu haben. Habe ich schon erwähnt, dass es morgen öfter regnen wird?

Im Lokal fragt unsere Kellnerin, wo wir herkommen und wir antworten mit Dunedin, der Stadt, von der wir heute Vormittag aufgebrochen sind. Da wir den Namen offensichtlich falsch aussprechen, sagt sie uns auf Nachfrage, wie er wirklich heißt. Wir tun uns da echt schwer, da Dunedin kein Maori-Slang ist, sondern gaelisch! Da haben die Siedler wohl die Heimat vermisst. Den Hintergrund hat wiederum die Kellnerin nicht gekannt. Da konnte ich also einer Einheimischen etwas neues erzählen, nicht schlecht.

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