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Ciao Te Anau

Ok, der Reim funktioniert nur, wenn man den Ort so ausspricht, wie er auf deutsch auszusprechen wäre.

Ich wache auf und nach den ersten Hustern versuche ich ein paar Töne heraus zu bekommen. Meine Stimme gleicht vermutlich der Barry Whites nach einer durchzechten Nacht. Nach dem ersten Tee geht es schon besser. Wir frühstücken in unserem Zimmer und packen unsere Sachen, denn unser nächste Destination ist Queenstown.

Fun fact of the day: K. hat uns erzählt, dass Aluminium nicht in der üblichen Englischen Schreibweise, sondern genau wie auf deutsch geschrieben wird - und jetzt habe ich sogar einen Beweis auf unserem Badezimmerfenster gefunden.

Alum...und was dann?

Die etwa 180 Kilometer lange Fahrt nach Queenstown ist ziemlich wolkenverhangen und nieselregnerisch. Raphaela übernimmt dankenswerterweise heute das Fahren vollständig, sodass ich mich etwas erholen kann. Runde Hügel mit Grasrücken werden wie immer eifrig von Schafen angeknabbert.

Zuerst halten wir in einer liebenswürdig erhaltenen, ehemaligen Goldgräberstadt "Arrowtown", die sicher noch mehr Flair hätte, wenn die Innenstadt - also zwei Häuserzeilen - Auto-frei wäre. Wir stärken uns zu Mittag in einem der Restaurants. Mir fällt auf, dass dieses und viele bisherigen Erlebnisse wohl nach einem Vergleich der Lebenskultur schreien. Vielleicht mache ich das morgen.

Die ehemalige Goldgräberstadt wird von Autos und Touristen bevölkert.

Danach halten wir bei einem Flusslauf wegen einer angeblichen alten Brücke. Dann sehen wir unterhalb einen engen Fluss in einer Art Canyon, wo zwei Speedboate mit Karacho den Flusslauf entlang brausen, siehe https://www.shotoverjet.com/experience/shotover-jet-ride/ bzw. ein direktes Video auf: https://www.youtube.com/watch?v=B4PBIuJT4Iw Nach dem Beschleunigen schwimmt das Boot praktisch auf dem Wasser auf und es ist faszinierend anzusehen, wie nahe sie bei Schotterbänken ans Ufer kommen, obwohl das Wasser dort schon extrem seicht sein muss. Dementsprechend stark müssen die Motoren sein, um das Boot derart aus dem Wasser herauszukatapultieren. Die Verzögerung beim Lenken eines dieser Boote ist ziemlich groß, der Kapitän muss da sehr vorausschauend agieren, denn viel Spielraum für Fehler hat er bei den engen Felswänden nicht.

Weiter geht's zu unserer nächsten Destination Queenstown. Die Stadt erinnert uns stark an Banff, Kanada. Sie ist größer, lauter und ein Dorado für Sportler aller Art. Erster Stopp ist natürlich, wie könnte es anders sein, eine Seilbahn von Doppelmayr, die gerade an den Hang des Hausbergs "Ben Lomond" neu gebaut wird. Wir machen einen netten Spaziergang in einem am See gelegen Park, der von sehr alten, hohen Nadelbäumen umgeben ist. Der Regen hat mittlerweile auch aufgehört.

Größe ist manchmal alles...
A walk in the park

Der Weg durch die Stadt gestaltet sich mit dem Auto etwas schwierig. Die gefühlte Hälfte der Straßen wird derzeit erneuert und sind daher gesperrt, was zu erhöhtem Navigationsaufwand meinerseits und vergößertem Fluch- und Schimpfpotential auf Raphaelas Seite als heutiger Fahrerin führt. Mit ein paar Umwegen schaffen wir den Weg durch die - aktuell einer großen Baustelle gleichenden - Stadt aber dann doch.

Three Waters

Was wir auf unseren Autofahrten immer wieder sehen, sind Banner, wo etwas von Save Three Waters draufsteht. Da das so langsam in Erinnerung bleibt, um sogar im Quartier im WLAN daran zu denken, macht uns eine kurze Rechche schlauer: https://www.greenpeace.org/aotearoa/story/three-waters/ Es geht anscheinend vor allem um übermäßigen Düngemittelgebrauch und die damit einhergehenden, negativen Folgen für das Trinkwasser, scheinbar mehr als nur ein lokal begrenzt. Noch dazu liegt die Hoheit für das Trinkwasser in der Hand der hiesigen Gemeinden und so kann man sich die Entwicklung lebhaft vorstellen, wenn das ja bei uns oder beispielsweise in den Niederlanden schon ein Problem ist. Hier hat man ja aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte wesentlich mehr Platz. Was man so alles lernt...

Quartier

Als wir das Quartier dann finden - nein, das oberflächlich ähnlich aussehende "Matau Place" sollte man besser nicht mit "Matakauri Place" verwechseln, auch wenn es fast nebeneinander liegt - empfängt uns eine Asiatin mit Maske und zeigt uns das Zimmer. Sie verbeugt sich immer wieder, sodass ich auf eine Japanerin tippe. Noch ein kurzer Einkauf und wir genießen beim Abendessen den traumhaften Ausblick auf nur mehr leicht wolkenverhange Berge und den See. Doch dazu morgen mehr...

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