Mapua - Motueka 2

Abel Tasman-Nationalpark

Nach dem Frühstück fahren wir an den Rand des "Abel Tasman"-Nationalparks, nach "Marahau", wo wir uns zu dem Kajak-Unternehmen begeben.

Unsere Registrierung scheint funktioniert zu haben und so erhalten wir sogleich ein Zweier-Kajak, zu zweit wohl die Standardoption. Der Verleiher nimmt sich viel Zeit uns ein paar Verhaltensregeln und Bedienungshinweise des Kajaks, der Weste, dem wasserdichten Sacks, dem Paddel, Kartenkunde über die möglichen Routen und und und zu erklären. Da ich sowohl schon einmal mit einem Kanu gefahren bin, als auch ein wenig Erfahrung mit dem Wildwasserkajak vorweisen kann, sind nicht alle Informationen neu. Ein bisschen eine Auffrischung kann ja nicht schaden und der Humor des Instruktors ist amüsant. Was ich bei so einem Kajak noch nicht gekannt habe, ist das Ruder am Heck des Kajaks, das man komfortabel mit zwei Fußpedalen bedient, wo jeweils eines pro Lenkrichtung gedacht ist. Was für ein Luxus!

Meer Traktoren sind gefragt

Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es dann los, die Kajaks werden auf einen Anhänger verfrachtet und dann mit einem Traktor gezogen. Warum, ist ein paar Minuten später klar, nachdem auch wir am Ufer des Meeres angekommen sind. Der Traktor fährt doch tatsächlich ins Wasser und düst ins offene Meer los. Nur er geht nicht unter! Das Wasser ist hier so flach, dass es fast den Anschein hat, als ob hier Traktoren mit Anhänger übers Wasser zu schweben scheinen. Was diese Tortur mit Salzwasser für die Traktoren bedeutet, möchte ich mir lieber nicht ausmalen.

Der flache Einstieg bei Ebbe

Als wir knietief im Wasser stehen, dürfen wir endlich unser Kajak in Betrieb nehmen und nach ein paar finalen Tipps des Guides, der nun auch in einem Einer-Kajak sitzt, geht es die Küste entlang. Es scheint die Sonne und es geht eine leichte Brise, das macht das Paddeln sehr angenehm.

Die erste Etappe ist etwas zäh, da wir uns weiter weg von der Küste bewegen, und es wirkt so, als ob wir nicht vorwärts kommen würden. Aber dann erreichen wir eine markante Stelle von der wir die große Insel "Adele Island" vor der Küste ansteuern. Diese wollen wir umrunden. Sie ist von undurchdringlichem Grün bewachsen und an der Küste sehen wir große Felsblöcke an uns vorbeiziehen. Und dann der große Moment, als Raphaela einen Seelöwen entdeckt! Wie der diese Steine hinaufgekommen ist, fragen wir uns. Weiter geht es, manchmal sehen wir andere Kajaker in der Nähe.

Torrent Bay in Sicht

Als wir die Insel schon fast umrundet haben und noch zwei drei Seelöwen gesichtet haben, beschließen wir wieder zum Festland zurück zu fahren, um an einem recht einsamen Strand anzulegen. Dort wollen wir nämlich kurz zu Fuß zu einem Aussichtspunkt gehen, um ein paar Blicke in die "Torrent Bay" werfen zu können.

Das also ist die berühmte Torrent Bay

Gesagt getan, durch die ruhige See ist das Anlanden sehr einfach. Wir ziehen unser Kajak so an Land, dass auch die kommende Flut es nicht wegtragen kann. Oben auf dem Aussichtspunkt angekommen, erschließt sich die besagte Bucht vor uns und ich kann an alle ITler gerichtet sagen, dass sie noch nicht geschlossen ist. Wir downloaden ein paar tolle Impressionen auf unsere Gehirnfestplatte und gehen wieder zu unserem Kajak am Strand zurück. Dort nehmen wir rasch unser Mittagessen ein.

Mittagessen am Strand

Wir haben ja noch den Rückweg vor uns. Bis 16:00 sollen wir ja wieder am Ausgangspunkt sein. Das Rudern ist dann doch anstrengender als am Vormittag, weil der Wind nachgelassen hat und es daher heißer ist.

Egal, wir schaffen es dann doch und landen erfolgreich am Ufer an. Die Flut ist nun höher und das Schauspiel der Traktoren ist lustig anzuschauen. Es werden sogar die Wassertaxis, also etwas größere Motorboote mit ihnen ab- und aufgeladen, wie grotesk. Ein Königreich für einen Steg oder einen Pier kann ich da nur sagen. Ich frage einen Traktorfahrer wie lange so ein Traktor hält und er meint etwa 15 Jahre. Manche kann man noch einmal überholen, aber die ständige Salzwassertherapie fordert halt irgendwann ihren Tribut.

Wir fahren dann über eine kurvige Straße zu einem weiteren Strand, wo wir eine weitere Sehenswürdigkeit sehen, nämlich den "Split Apple". Das ist ein kugelrunder, etwa zehn Meter großer Felsen mitten im Meer, der in der Hälfte gespalten ist, als ob ihn jemands sauber durchgeschnitten hätte. Es schaut mit dem kleinen Felsenbett runderhum künstlich angelegt aus, ist es aber natürlich nicht.

Auf der Weiterfahrt in "Kaiteriteri" will ich mir noch einen Kaffee genehmigen, nur ein Lokal hat zu und im anderen wird mir gesagt, dass Kaffee nur bis 16:00 serviert wird. Ernsthaft? Die spinnen, die Römer, oder so. Die mitgebrachten Schokoladekekse bzw. das Mince-Törtchen schmecken jetzt um 17:00 auch so.

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